Kleiner Belt - Alssund

Zwischen Jütland, Fünen und Als ist es einfach märchenhaft

Enge trifft Weite, Idylle trifft Lebendigkeit: Vom Kleinen Belt westlich von Fünen bis zum Alssund liegt ein ausgesprochen abwechslungs­reiches Revier. Nur einmal schnell durchfahren? Bitte nicht! Ob klei­ne Inseln oder größere Städte – hier lohnt es sich, kleine Etappen zu machen und die schönen Häfen anzusteuern. Wer den Anker werfen möchte, findet hier ebenfalls immer einen guten Grund.

Westlich von Fünen liegt der Kleine Belt. Hier lohnt nicht nur ein Tag in Middelfart, auch die vielen kleinen und größeren Perlen sind einen Besuch wert. Bereits die Fahrt unter der „neuen“ Brücke ist spek­takulär; es ist etwas ganz Besonderes, unter diesem riesigen Bauwerk hindurch zu segeln. Zwischen den beiden Brücken – der großen neuen Straßen- und der altehrwürdigen Eisenbahnbrücke – liegt Middelfart, wo man zwischen mehreren Sportboothäfen wählen kann. Die Natur ist ganz nah, und für die Mutigen gibt es eine Tour oben auf der alten Brücke. Von hier aus geht es weiter Richtung Süden. Ein Törn durch den Fænøsund und weiter durch den Kleinen Belt wird von vielen Seglern als der schönste der Welt beschrieben. In dieser schönen Natur­landschaft lassen sich Vögel beobachten – und wenn man lange genug wartet, kommt fast immer ein Schweinswal vor­bei, um Luft zu holen und seine Finne zu zeigen.

Zwischen Enge und Weite

Weiter südlich wird der Kleine Belt breiter, hier ist Platz für Kreuzen – aber immer gut auf den Grund achten! Es gibt schöne Möglichkeiten zum Wandern und Radfah­ren – unter anderem über die kleine Halb­insel Thorø. Aber nicht Bågø vergessen, die kleine Insel verdient einen Besuch. Sie ist fein, flach und radfahrfreundlich mit großen Stränden, wunderschöner Natur und den hübschesten historischen Höfen. Etwas weiter westlich liegt eine weitere kleine Insel, Aarø, betriebsam mit tollen Hofläden und Weingütern.

Malerische Abstecher

Zu den schönsten Segelerlebnissen gehört auch ein Abstecher in die Genner Bucht. Durch die Insel Barsø ist die Bucht gut geschützt. An Land lädt die herrliche Natur zu ausgedehnten Wanderungen ein. Die Region ist geprägt von schmu­cken Reetdachhäusern, Feldern, Wiesen und sanften Hügeln. Viele Segler lieben es, in der Genner Bucht zu ankern und die Idylle zu genießen. Wer lieber einen fes­ten Liegeplatz möchte, sollte Kalvø einen Besuch abstatten. Die 18 Hektar große Insel hat nur acht Einwohner (2020) und lockt mit einem schönen Yachthafen. Ebenfalls einen Schlag wert ist die Bucht von Aabenraa. Das Segelgebiet gehört auch unter sportlichen Gesichtspunk­ten zu den ganz großen. Am Ende der Bucht liegt die Stadt Aabenraa. Von See kommend ist die Skyline sehr industriell geprägt, doch vom Hafen sind es nur wenige Meter bis in die hübsche Innen­stadt mit vielen gemütlichen Geschäften, Restaurants und Cafés.

Durch den Sund

Zwischen Jütland und der Insel Als liegt der Alssund. Im Norden etwas breiter wird er Richtung Süden immer schmaler. Am Ende liegt die sehenswerte Stadt Sønder­borg – und danach beginnt die Flensbur­ger Außenförde. Entlang des Sunds gibt es viele kleine Buchten und Noore, die zum Ankerwerfen einladen. Unbedingt festma­chen sollte man in Dyvig. Allein die Fahrt hierhin ist ein Träumchen. An der engs­ten Stelle ist man quasi mit den Kühen auf Tuchfühlung. Dyvig hat zwei schöne Häfen, die zu einem oder gar mehreren Hafentagen einladen. Weiter südlich biegt das Fahrwasser nach Augustenborg ab. Auch dieser Schlenker lohnt sich – allein das Revier ist wunderschön. Augusten­borg selbst lockt vor allem mit seinem imposanten Schloss und dem schön ange­legten und gepflegten Schlosspark. Søn­derborg am Ende des Alssund ist eben­falls mindestens einen Hafentag wert. Die Stadt hat eine charmante Hafenpromena­de mit Cafés und Restaurants. Die gemüt­liche Einkaufsstraße heißt Perlegade und ist gefüllt mit Boutiquen und Cafés. Für Nachteulen findet das Leben in der Lille Rådhusgade und der Store Rådhusgade statt. Sønderborg bietet kulturelle und musikalische Erlebnisse der besonderen Art, vom Symphoniekonzert im Konzert­saal Alsion bis hin zu Rockkonzerten im Møllepark. Auf Schloss Sonderburg kann man auf Schatzsuche gehen und gleich­zeitig die alten Mauern erkunden und Sønderjyllands Geschichte kennen lernen. Apropos Geschichte: Wer mehr über die deutsch-dänische Geschichte erfahren möchte, sollte Dybbøl Mølle (Dübbeler Mühle) auf der anderen Seite des Sunds einen Besuch abstatten. Sie ist eines der wichtigsten nationalen Symbole Däne­marks. Während des Krieges von 1864 wurde sie zum Symbol für die Tapferkeit der dänischen Soldaten auf dem Schlacht­feld, und in der Zeit von 1864 bis 1920 zum Symbol für den Kampf der dänischge­sinnten südlichen Jüten unter deutscher Herrschaft. Gleichzeitig war es eine ganz gewöhnliche Mühle, die bis 1990 betrie­ben wurde. Heute ist hier ein Museum beheimatet.