Dänische Südsee, Großer Belt und Smålandsfahrwasser

Inselparadies zwischen Ærø, Fünen, Langeland und Møn

Hier kommen Fahrtensegler regelmäßig ins Schwärmen: Das Südfünische Inselmeer – bei Deutschen bekannt als die Dänische Südsee – lockt mit kleinen und großen Perlen in einem geschützten Revier. Von hier ist es nur ein Katzensprung bis nach Langeland. Östlich von Fünen erstreckt sich der Große Belt, von dem es im Osten ins bezaubernde Smalandsfahr­wasser geht – und durchs Inselmeer bis zur Kreideinsel Møn.

Perle an Perle

Als Ausgangspunkt in die Dänische Süd­see empfiehlt sich die Insel Ærø. Die See­fahrerstadt Marstal, die Märchenstadt Ærøskøbing und die fleißige Werftenstadt Søby laden zu Entdeckungstouren ein. Viele Museen, gute Fahrradwege und eine traumhafte Landschaft locken zum Land­gang. Nördlich von Ærø liegen die vielen kleinen Inseln, die so bezaubernde Namen wie Lyø, Avernakø, Skarø oder Drejø tragen. Ganz schön viele „Øs“ im Namen. Kein Wunder, ist „Ø“ doch das dänische Wort für Insel. Wem nach so viel Idylle und Beschau­lichkeit nach etwas mehr städtischen Flair ist, sollte Svendborg oder Faaborg auf Süd­fünen einen Besuch abstatten. Faaborg liegt im Faaborg Fjord. Der historische Glockenturm ist seit Jahrhunderten das Wahrzeichen der Stadt. Stadt und Hafen sind miteinander verbunden. Bei einem Spaziergang durch das alte Faaborg ent­deckt man schmale Gassen mit Stockrosen und historischen Gebäuden. Nicht entge­hen lassen sollte man sich eine Tour durch den Svendborgsund – eines der schönsten Fahrwasser in Dänemark.

Mit und gegen den Strom

Vom Svendborgsund gelangt man in den Großen Belt. Das Fahrwasser liegt zwi­schen Fünen und Seeland und wird von der Großen Belt-Brücke überbrückt. Die Strömungsverhältnisse im Großen Belt sind häufig stark ausgeprägt und sollten bei der Tourenplanung berücksichtigt wer­den, wenn man nicht immer „gegenan“ fahren möchte. Im Großen Belt liegt der urige Fischerort Lundeborg auf fünischer Seite. Hier gibt es einen gut organisier­ten Sportboothafen und einen alten Hafen, den Fischereihafen. Lundeborg ist ein klei­nes Städtchen mit schönem Badestrand, naturnah und lädt zu Wander- und Fahr­radtouren ein. Im Hafen finden den Som­mer über viele Aktivitäten statt. Weiter nördlich liegt das etwas größere Städtchen Nyborg, gut geschützt im Fjord. Ungefähr eine Tagestour weiter nach Norden kommt man nach Kerteminde, ein Städtchen mit vielen kleinen Gassen mit historischen Gebäuden, einer schönen Einkaufsstraße und vielen Attraktionen, unter anderem das Fjord&Bælt Museum.

Das Fahrwasser südlich von Seeland heißt Smålandsfahrwasser (Smålandsfarvan­det). Es liegt zwischen Seeland, Lolland, Falster und Møn und verbindet den Gro­ßen Belt mit der Ostsee. Hier findet man eine ganze Reihe von Inselperlen. Der Øresund, ein vielbefahrenes Fahrwasser zwischen Seeland und Schweden, lädt zu tollen Segeltörns ein und hat viele span­nende Städte zu bieten. Ist ein längerer Törn in Planung, dann kann man entwe­der nördlich um Seeland segeln oder wei­ter zum Großen Belt. Oder es geht hinaus auf die Ostsee nach Bornholm.

Im Smålandsfahrwasser liegen viele kleine grüne Inseln, die scheinbar nur auf Besu­cher warten. Die größte Insel heißt Fejø und ist mit 450 Einwohnern auf 16 Quad­ratkilometern im Gegensatz zu den ande­ren Inseln gut besiedelt. Fejø ist bekannt für die fruchtbaren Obstplantagen – mit Birnen, Äpfeln und Pflaumen. Jedes Jahr im September bringen die „Birnenboote“ einen Teil der Ernte von Fejø nach Nyhavn in Kopenhagen. Eine Tradition, die nicht nur für den Handel steht, sondern auch Fejø als wunderbaren Ort zum Leben präsentiert. Die Insel Vejrø ist im Privatbesitz und unter­scheidet sich deshalb von den anderen Inseln. Segler sind in dem modernen Hafen jederzeit herzlich willkommen, sollten sich aber darauf einstellen, dass die Preise etwas höher sind als in anderen Häfen. Femø ist vor allem für das alljährliche Jazzfestival auf der 11,5 Quadratkilometer großen Insel bekannt. Legendär ist auch das seit 1971 stattfindende Sommerlager nur für Frauen. Askø und Lilleø sind durch einen schmalen Damm verbunden. Hier gibt es Obstplan­tagen, ein relativ großes Ferienhausgebiet und ein kleines Dorf auf der Nordseite von Askø – und keinen Punkt, der über vier Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Inseln laden zu Fahrrad- sowie Wandertou­ren und purer Entspannung ein. Die Häfen sind klein mit angenehmer Stimmung, und die Segler helfen einander beim An- und Ablegen. Am Ende des Smålandsfahrwasser liegt die Insel Møn, die nicht nur wegen ihrer Kreidefelsen einen Besuch wert ist.

Wilde Tiere

Bandholm ist der größte Hafen auf Nord­lolland und ist im Privatbesitz des nahe­gelegenen Guts Knuthenborg. Bandholm ist eine kleine Stadt mit gelben Fachwerk­häusern und einer Museumsbahn nach Maribo – gezogen von der ältesten, fahr­bereiten Dampflokomotive des Landes. Die größte Attraktion der Stadt ist der Knuthenborg Safaripark. Hier leben 1.000 Tiere, die sich mehr oder weniger frei auf 400 Hektar bewegen. Knuthenborg ist somit Nordeuropas größter Tierpark. Durch den Park kann man mit seinem Auto oder aber mit dem Fahrrad (aller­dings nicht bei den Tigern!) fahren.