Ostseehochwasser

Die Ruhe nach dem Sturm

Der 20. Oktober 2023 durfte vielen Wassersportbegeisterten noch lange in Erinnerung bleiben. In Folge eines Ostorkans stieg das Wasser in der Ostsee auf Rekordhöhe und hinterließ in zahlreichen Uferbereichen sowie in vielen Hafen ein Bild der Verwüstung. Kurz vor Sejlerens-Redaktionsschluss (Mitte April) haben wir uns in den betroffenen Hafen umgehört. Die gute Nachricht: Fast alle Häfen nehmen zu Anfang Mai den Betrieb wieder auf – wenn auch vereinzelt mit reduzierten Liegeplatzkapazitäten.

Ostseehochwasser Panorama Marina Schilksee UHD

Besonders hart getroffen hatte es Mommark auf Als. Hier wurden Außenmole, Stege und das Restaurant zerstört, der Campingplatz teils fortgeschwemmt. Das Team um Carsten Kock hat scheinbar Unmögliches möglich gemacht: „Das Restaurant ist wieder in Betrieb, der Hafen wird am 1. Mai mit ein paar Plätzen weniger öffnen“, sagt der Betreiber. „Wir haben die Bereiche, die nicht nutzbar sind, deutlich markiert.“

Auch im Olympiahafen Kiel-Schilksee, wo zahlreiche Yachten sich losgerissen hatten, Stege und Anlagen zerstört wurden, ist alles rechtzeitig zur Saison wieder hergerichtet, sodass der Kieler Woche und anderen sportlichen Großereignissen nichts im Wege steht. Mehr zum Stand in Schilksee lesen Sie im Interview mit Geschäftsführer Philipp Mühlenhardt auf Seite 153 im aktuellen Sejlerens.

In Flensburg hatte es besonders den Hafen Wassersleben getroffen. Hier wurden Teile der Mole abgetragen, Stege brachen und Schiffe sanken. Der Verein als Hafenbetreiber verkündet jedoch, dass der Hafen Ende April öffnen wird. Gute Nachrichten auch aus Heiligenhafen von der Seglervereinigung: „Unser Hafen ist startklar. Keine Schäden“, meldete Schriftführer Ulrich Kunz. In der benachbarten Marina Heiligenhafen waren drei Stege besonders stark beschädigt worden. Doch schon Ende Oktober versicherte der Betreiber der Marina, die Heiligenhafener Verkehrsbetriebe, dass alle Stege zur Saison 2024 wieder vollständig nutzbar sein werden.

Der Yachthafen Maasholm ist bis zum 1. Mai für den Bootsverkehr gesperrt, wird danach aber wieder geöffnet. Der Yachthafen Damp bleibt hingegen vorerst geschlossen, wie bereits Anfang des Jahres bekanntgegeben wurde. Die Anlagen gehören den Kurbetrieben Damp. Vertragspartner für die Bewirtschaftung des Hafens sind die Vamed Kliniken Deutschland. Die Gemeinde strebt nun eine Regelung mit Vamed an, um einen eingeschränkten Teilbetrieb des Hafens sowie die Herauslösung aus dem Bewirtschaftungsvertrag zu ermöglichen – doch eine Entscheidung kann sich bis zum Sommer hinziehen.

In Dänemark empfiehlt Jesper Højenvang einen Blick auf die Webseiten der betroffenen Häfen. „Alle dänischen Yachthäfen, die wir auf havneguide.dk listen, sind in der kommenden Saison geöffnet, sofern auf unserer Webseite nichts anderes angegeben ist. In einigen Häfen sind die Liegeplatzkapazitäten begrenzt. Auch dies findet man auf havneguide.dk“, sagt der Direktor von FLID, dem Verband dänischer Sportboothäfen.


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