News in Deutschland
Neues an der Hafenkante 2020
In den Häfen und Marinas an Ost- und Nordsee bläst immer frischer Wind. Sejlerens wirft einen Blick auf die großen touristischen Projekte am Wasser und stellt Geheimtipps für Segler vor, die es gern übersichtlicher mögen. Wir informieren über neue Kooperationen mit handfesten Vorteilen für Skipper und verabschieden uns von einem beliebten Festival.
Text: Imke Voigtländer
Wachstumsschub beim touristischen Großprojekt
Auf dem Gelände des ehemaligen Marinestützpunktes wächst das Ostseeresort Olpenitz. 2012 hat die HELMA Ferienimmobilen GmbH das Projekt übernommen. Bis 2021 sollen hier rund 1.200 Ferienwohnungen und -häuser entstehen. Über 600 sind es bereits – ein Großteil davon kann auch schon gebucht werden. Der von HELMA geplante kleine Yachthafen im Nordbereich des Geländes wird rund 120 Liegeplätze umfassen. Der erste Bauabschnitt soll Mitte 2020 abgeschlossen sein. Bereits jetzt können Gäste im Hafen Olpenitz festmachen. Der ebenfalls auf dem Gelände gelegene Hafen bietet derzeit 60 Gast-oder Dauerliegeplätze für Segel-, Sportboote und Yachten, moderne Sanitäreinrichtungen, ein Café und eine Winterlagerhalle. In den kommenden Jahren soll die Anlage auf rund 1.000 Liegeplätze ausgebaut werden. Pünktlich zum Saisonstart steht zudem ein neuer Mastenkran bereit. Er hebt bis zu drei Tonnen Last, seine Hakenhöhe liegt bei 35 Metern über dem Wasser. Die Nahversorgung vor Ort ist über einen EDEKA-Markt gesichert, Freizeitbeschäftigung bieten die Adventure-Golfanlage und diverse Boutiquen. Ab der Saison 2021 soll es auch ein gastronomisches Angebot direkt im Resort geben. Weitere Infrastruktur ist noch im Aufbau.
Neue Technik statt Jubiläumsparty
Der Barther Yachtservice feiert 25-jähriges Jubiläum. Statt in eine große Party investiert Geschäftsführer Torsten Brandt aber lieber in noch besseren Service für seine Gäste. Unter anderem bekommt die Hafenanlage eine neue Technik für das Bezahlen mit EC-Karte. Die 150 Wasserliegeplätze der 4-Sterne Blue-Star-Marina haben alle eigene Strom-und Trinkwasseranschlüsse. Das „Waschhaus“ bietet neben der Grundausstattung „Schietwetter“-Wellness in Sauna und Solarium. Seit 2004 haben in einem separaten Bereich zudem fünf Floating Houses festgemacht, die über „Rückenwind Ferien“ vermietet werden. Für drei weitere ist noch Platz, ebenso für fünf Hausboote. Auch Wohnmobiltouristen auf dem Weg zwischen Rügen und dem Fischland-Darß-Zingst können seit 2019 auf den 120 neuen Caravanstellplätzen „ankern“. Neu vor Ort ist zudem das Unternehmen plastic:love, ein Schiffsaufbereiter und Reinigungsunternehmen für Steganlagen.
Ostseehäfen – in Europa zu Hause
Wassersportlern das Segelrevier Ostsee näher zu bringen – das ist das Ziel der Marina Network Association (MNA). 19 Yachthäfen sind in dem internationalen Zusammenschluss vertreten. Seit Kurzem kooperiert die MNA mit der Organisation Trans-Europe-Marinas. Erstmals verzeichnet das europäische Netzwerk der Trans-Europe-Marinas damit nun auch deutsche Häfen auf seiner Hafenkarte, darunter die Marina Kröslin und den Naturhafen Krummin. Insgesamt sind über 80 Yachthäfen aus zwölf europäischen Ländern dabei – alle mit einem Service-und Sicherheitsstandard von mindestens 4 Sternen (IMCI oder Gold Anchor). Liegeplatzeigner der jeweiligen Mitgliedshäfen erhalten in den Partnerhäfen unter anderem eine Ermäßigung auf ihre Liegegebühren.
Italian Soul Food im hohen Norden
Gute Nachrichten für alle, die in der im-jaich Marina Flensburg anlegen wollen: Seit Ende September 2019 gibt es einen neuen Betreiber des Restaurants direkt neben dem Hafenmeistergebäude. Im „Kanalschuppen“ (ehemals BackBord) steht jetzt Italien Soulfood auf der Karte – à la Carte oder als Mittagstisch. Dazu gibt es ein Frühstücksangebot und frisch gebackenen Kuchen zur Kaffeepause. Am Abend lässt sich der Tag dann gut mit einem Glas Wein im Restaurant oder auf der kleinen Terrasse ausklingen. Öffnungszeiten: 9-24 Uhr (Mai-September) und 11-22 Uhr (Oktober-April)
Schlussakkorde für „Musik am Noor“
Das „schwimmende“ Klavier von der Schlei bleibt ab 2020 auf dem Trockenen. Verlässlich hat es bisher im Sommer das Festival „Musik am Noor“ ankündigt. Nach neun Jahren entspannter Partystimmung in der Arnisser Werfthalle haben die Organisatoren nun das Aus für das beliebte Festival verkündet. Grund sind unter anderem die höheren Sicherheitsauflagen und Kosten, die die stetig steigenden Besucherzahlen mit sich bringen. Nach einem erfolgreichen „Musik am Noor“ 2019 mit mehreren Tausend Besuchern haben Claudia und Jan-Willem Paulsen beschlossen: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“
Das „Urlaubs-Rundum-Paket“
Im Tourismus wird gern groß gedacht – Ferienwelten liegen im Trend. Mit 61.000 Quadratmetern Fläche gehört auch die BeachBay Travemünde (vorher: Travemünde Waterfront) zu den aktuellen Großprojekten am Wasser. Fast alle Unterkünfte in den Passat-, Promenaden-und Dünenvillen sind bezugsfertig. Ende März hat auch das Hotel und TagungsCenter „Slow Down“ eröffnet. Im April folgt die nächste Eröffnung: die Markthalle mit Gastronomie und Shops. Bereits seit 2019 können Gäste es sich im Restaurant Ahoi by Steffen Henssler und im Gelato de Luxe by Giovanni L schmecken lassen. Auch der Freizeitspaß wird nicht zu kurz kommen: 2021 feiern das BayCenter mit Indoor-Spielen und Veranstaltungen sowie der BeachClub Eröffnung.
Foto: BRIEN WESSELS WERNING GmbH
Ehrenamt im NOK-Help-Boot
Gut über 13.000 Motor-und Segelboote sind jährlich auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs. Geraten sie in Not, sind sie froh um schnelle Hilfe. Die kommt zum Beispiel mit dem NOK-Help-Boot. In der vergangenen Saison startete das knallrote Rib zehnmal von seiner Anlegestelle beim Regatta-Verein Rendsburg von 1888 (RVR). Am Steuer stehen Vereinsmitglieder, die sich ehrenamtlich für in Not geratene Wassersportler einsetzen. Seit 2014 sind sie im Umkreis von rund 20 Kilometern im Einsatz. Auch 2020 sind sie wieder gern und schnell zur Stelle, wenn Not am Mann ist – und freuen sich über Spenden. NOK-Help-Ruf über den RVR: +49(0)4331/23961
Foto: DMYV
An Bord schlafen, Hotelkomfort genießen
Besser könnte die Lage nicht sein: Direkt an der Wasserkante vereint das Hotel Hafen Flensburg modernes Design, maritimes Flair und hervorragenden Service. Vom Hotel bis zum Historischen Hafen sind es nur wenige Schritte. Und so lag die Idee zu einem ganz besonderen Angebot für Tourenskipper nahe. Mit dem Arrangement „Schlafen an Bord“ bietet das Hotel die Möglichkeit, an Bord zu schlafen – und dazu an Land vollen Hotelkomfort zu genießen. Platz ist im Hafen genug: Der Anleger ist für Schiffe mit einer Länge von bis zu 100 Metern ausgelegt und erlaubt einen Tiefgang von 5,5 Metern, Päckchen sind möglich. Zum Hotel Hafen Flensburg
Schleimünde retten!
Der Hafen Schleimünde ist ein Hot-Spot für Segler – besonders für Familiencrews. Kinder können hier am kleinen Strand immer in Blickweite spielen. Doch das beliebte Ostsee-Kleinod ist in Gefahr, denn die Halbinsel wird seeseitig zunehmend abgetragen. Wind und Wellen haben bereits für einen Durchbruch gesorgt. Die Ende 2019 gegründete Initiative „Schleimünde retten“ setzt sich für den Erhalt ein. Über 4.000 Menschen haben bereits eine entsprechende Petition unterschrieben. Zudem ist eine Resolution in Vorbereitung, die an die Anrainergemeinden verschickt wird. www.schleimuende-retten.de